Sir Joshua Reynolds
Großbritannien 1723 - 1792
Sir Joshua Reynolds (1723–1792) war ein bekannter englischer Maler und einflussreicher Kunsttheoretiker, der vor allem für seine Rolle als führender Porträtist Großbritanniens im 18. Jahrhundert und als erster Präsident der Royal Academy bekannt war. Reynolds wurde am 16. Juli 1723 in Plympton Saint Maurice, Devon, geboren und leistete nicht nur durch seine meisterhafte Pinselführung einen Beitrag zur britischen Kunst, sondern auch durch seine Bemühungen, den Stellenwert der Malerei in der Gesellschaft zu erhöhen.
Reynolds‘ künstlerische Ausbildung begann unter der Anleitung lokaler Künstler, bevor er nach Italien reiste, um die Werke von Renaissance-Meistern zu studieren, die seinen Stil maßgeblich prägten. Seine Porträts zeichnen sich durch ihre Erhabenheit und Eleganz aus und zeigen die Dargestellten oft mit einem Hauch von Noblesse, mit satten Farben und dramatischer Beleuchtung, die an Techniken des Barock und alter Meister erinnern. Werke wie „Das Zeitalter der Unschuld“ (1788) veranschaulichen seine Fähigkeit, sowohl die physische Ähnlichkeit als auch den Charakter seiner Motive einzufangen.
Als Befürworter der Grand Manner-Porträtmalerei versuchte Reynolds, klassische Ideale in die zeitgenössische britische Kunst einfließen zu lassen. Er wurde für seine Fähigkeit gefeiert, komplexe allegorische Kompositionen zu schaffen, die den Realismus des Dargestellten mit symbolischen Elementen verbanden. Zu seinen Aufträgen gehörten viele der bedeutendsten Persönlichkeiten der damaligen Zeit, von Mitgliedern der königlichen Familie bis hin zu Intellektuellen und Prominenten der damaligen Zeit.
Über seine Praxis hinaus war Reynolds eine Schlüsselfigur bei der Gründung und Entwicklung der Royal Academy in London. Das 1768 gegründete Unternehmen zielte darauf ab, die Künste durch Unterricht und Ausstellungen zu fördern. Reynolds hielt jährliche Diskurse, die zu wegweisenden Texten der Kunsttheorie wurden. In diesen Diskursen vertrat er die Bedeutung des Studiums der Großen, der Nachahmung der Natur und des Strebens nach idealer Schönheit in der Kunst.
Trotz seiner Vorliebe für historische und mythologische Themen beruht Reynolds‘ Vermächtnis größtenteils auf seinen Porträts, die einen Standard für die britische Porträtmalerei setzten, der über Generationen hinweg nachgeahmt werden sollte. Er starb am 23. Februar 1792 und hinterließ ein Werk, das wegen seines technischen Könnens und seiner innovativen Herangehensweise an die Porträtmalerei weithin bewundert und studiert wurde. Sir Joshua Reynolds gilt im Laufe der Geschichte als einer der bedeutendsten Maler der georgianischen Zeit, dessen Einfluss auf die britische Kunst und Kultur weit über sein Leben hinausreichte.